Begabten-Workshop lernt das Sonnensystem kennen
Bereits in der Grundschule lernen wir die Planeten und ihre Reihenfolge mit dem Merksatz „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten“. Die Anfangsbuchstaben des Satzes entsprechen den Anfangsbuchstaben der Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun und Pluto. Als sich der Begabtenworkshop der Sankt Lioba Schule am Planetenweg traf, war es aber weder Sonntag, noch erklärte den interessierten Jugendlichen ein Vater die Planeten. Stattdessen war es Bernhard Kletzenbauer von der Sternwarte Wetterau und Samstag.
Die Workshop-Gruppe traf sich um 14 Uhr an der Apollo-Statue im Goldsteinpark. Der figürlich dargestellt Gott Apollo trägt unsere Sonne, um die sich alles dreht, jedenfalls in unserem Sonnensystem. Innerhalb von zwei Stunden führte uns Herr Kletzenbauer die circa zwei Kilometer weite Wegstrecke zur Sternwarte Wetterau auf den Johannisberg. In maßstabsgerechter Entfernung von der Sonne befinden sich Skulpturen aller Planeten. Die Skulpturen selbst sind allerdings nicht maßstabsgerecht zueinander und bilden auch nicht modellhaft die Planeten ab. Vielmehr hat sich der Fuldaer Künstler Rainer Landgraf von der Mythologie oder den Fakten inspirieren lassen. So trägt Uranus eine Krone, weil Uranus der König der alten griechischen Götter war, der allerdings von seinem Sohn Jupiter getötet wurde. Die Skulptur des Jupiters ist aus Sandstein gefertigt und erinnert sehr stark an das wirkliche Aussehen des Planeten. Erst wenn man den „roten Fleck“ sucht, fällt auf, dass es nur die Maserung des Sandsteins ist, die dem Jupiter dieses realistische Aussehen verleiht.
{phocagallery view=category|categoryid=26|imageid=714|bordercolor=#cccccc|bordercolorhover=#c64934|displayname=0|float=left}Kurz vor 16 Uhr erreichte die Gruppe dann die Sternwarte und hatte nach einer kurzen Erläuterung durch eine PowerPoint-Präsentation noch die Gelegenheit, einen Sonnenfleck mit dem Starfire-Apochromat der Sternwarte zu betrachten. Bernhard Kletzenbauer wies eindringlich darauf hin, dass dies nur in Verbindung mit entsprechenden Filtern möglich ist. Ohne diese käme es unweigerlich zu irreparablen Schäden der Netzhaut. Eine halbe Stunde später bedankten sich die Teilnehmer für die informative und abwechslungsreiche Führung und verabschiedeten sich ins Wochenende.
Text und Fotos: Dr. Stefan Brückmann