Lioba-Delegation besichtigt Weltraumbehörde ESA
Die Lioba-Gruppe vor dem Eingang zum europäischen Weltraumzentrum.
Einen Rosenmontagszug ganz eigener Art bestiegen drei Erwachsene, fünf Schülerinnen und neun Schüler der Sankt Lioba Schule, als sie letzte Woche mit einem Regionalexpress nach Darmstadt fuhren, um dort die Europäische Weltraumbehörde (ESA) zu besuchen. Höhepunkt war eine Führung durch den Kontrollraum des europäischen Raumflugkontrollzentrums.
Dieser Besuch im Herzen der europäischen Raumfahrt war nur möglich, weil sich zu diesem Zeitpunkt keine von Darmstadt aus betreute Raumfahrtmission in einem kritischen Stadium befand. Daneben gab es aber auch das „Normalprogramm“, das allen Besuchergruppen gezeigt wird: Nach der Kontrolle der Personaldokumente und dem Verschließen der Smartphones sah die Lioba-Delegation einen fünfzehnminütigen Film zur Arbeit der ESA, bevor sie auf das Freigelände geführt wurde. Dort gab es unter anderem den nach dem griechischen Mathematiker benannten Satelliten Euclid zu bestaunen.
Die Teilnehmenden vor Sentinel-2. Der Satellit ist für die Beobachtung der Landoberflächen optimiert.
In einem Holzhaus mit großen Fensterscheiben waren Exponate zur erfolgreichen Rosetta-Mission ausgestellt. Die Rosetta getaufte Raumsonde erforschte nach ihrem Start im Jahr 2004 den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko und brachte 2014 als erste Sonde überhaupt ein Landefahrzeug zum kontrollierten Aufsetzen auf einer Kometenoberfläche. Anhand der Ausstellung konnte man sehen, wie die fertige Sonde aus verschiedenen Vorstufen (engineering model, qualification model, final flight model) hervorging, die vor dem Start in den Weltraum ausgiebig getestet wurden. Auch nach dem Start werden solche Modelle noch benötigt, um herauszufinden, wie etwaige Fehlfunktionen behoben werden können.
Zum ungewöhnlichen Schulausflug am Rosenmontag war es gekommen, weil die ESA an Wochenenden keine Besichtigungstermine anbietet. So mussten sich die Teilnehmenden des Begabten-Workshop an der Sankt Lioba Schule einen Termin aussuchen, der an einem Wochentag liegt, an dem keine Schule stattfindet. „Das war dieses Erlebnis aber unbedingt wert“, hieß es im Anschluss an die Besichtigung aber übereinstimmend. Nach der Führung besuchten die Liobaner noch eine Pizzeria und fuhren zurück nach Bad Nauheim.
Text und Bilder: Dr. Stefan Brückmann