Die jugendlichen Vorleser und die Organisatorin: Linus Ernst, Margaryta Korolenko, France Winkler und Paul Ebner (von links nach rechts).
Bundesweiter Vorlesetag an der Sankt Lioba Schule
Mit großer Vorfreude wurde der dritte Freitag im November an der Sankt Lioba Schule erwartet. Die schuleigene Bibliothek begrüßte an diesem Tag alle Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen zum traditionellen bundesweiten Vorlesetag, der dieses Jahr zum zwanzigsten Mal stattfand. Nach einer Einstiegsfrage zu den Lieblingsbüchern und -reihen mit einem darauffolgenden lebhaften Austausch fragte Margaryta Korolenko, die als Leiterin der Schulbibliothek die Aktion organisierte, nach einer Einschätzung, wie viele Menschen sich bundesweit am Vorlesetag beteiligen. Die Teilnehmenden hatten nach einigen Versuchen eine richtige und gleichzeitig erstaunliche Antwort parat: „Über eine Million“!
Drei besondere Gäste wurden dieses Jahr zum Vorlesen in die Bibliothek eingeladen. Mit dem Schüler der E- Phase Linus Ernst reisten die Kinder zum alten Rom zur Zeit Cäsars und erlebten viele Abenteuer mit dem neugierigen Jungen Quintus aus dem Buch des beliebten Autors Hans Dieter Stöver. Der Gewinner des diesjährigen Vorlesewettbewerbs Paul Ebner aus der 7. Klasse nahm alle Anwesenden mit seinem Buch „Die drei ??? – Der Geist des Goldgräbers“ von André Marx mit auf die Reise zum menschenleeren Canyon, wo seit einiger Zeit mysteriöse Dinge passieren, die von den drei berühmten Detektiven aufgeklärt werden sollen. Beide Bücher, aus denen die Lioba-Schüler vorgelesen haben, waren nach der Aktion sofort ausgeliehen und auch für später reserviert. Außerdem beteiligte sich die ehrenamtliche Mitarbeiterin der Bibliothek Mandy Heil, die früher schon gerne vorgelesen hat, mit einem Kapitel aus einem Fantasy-Buch ebenfalls an der Aktion. Alle Vorleserinnen und Vorleser erhielten im Anschluss eine Urkunde für ihr besonderes Engagement.
Nach dem Vorlesen noch eine verbindende Aktion: Die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler basteln eine fünf Meter lange Leserkette.
Nach den spannenden Lektüren hat die diesjährige Preisträgerin des Jugend- Literaturpreises der OVAG, France Winkler aus der Q-Phase, alle Teilnehmenden gefragt, ob sie schon mal selbst Geschichten oder Gedichte geschrieben haben. Viele hoben ihre Hand hoch und erzählten detailliert über ihre eigenen Werke, die sie entweder bereits im Familienkreis vorstellten oder die noch geheim geblieben sind. Die Oberstufenschülerin hat den jungen Autorinnen und Autoren Mut gemacht, sich an Schreibwettbewerben zu beteiligen und an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie hat aber mit Bedauern festgestellt, dass solche Wettbewerbe oft erst für Teilnehmende aus den höheren Klassenstufen konzipiert sind. Margaryta Korolenko, die an der Schule zum Team der Begabungsförderung gehört, hatte daraufhin die spontane Idee, solche Geschichten und Gedichte im Rahmen der Förderung der literarischen Begabungen und allgemein des Schreibens als Grundkompetenz zu sammeln und schon im nächsten Jahr eine Lesung der jungen Lioba-Autorinnen und -Autoren in der Bibliothek zu veranstalten.
Im Anschluss an das abwechslungsreiche Programm haben alle Sechstklässlerinnen und Sechstklässler eine über fünf Meter lange Figurenkette gebastelt, die es jetzt in der Bibliothek zu bewundern gibt und die perfekt zum Motto des diesjährigen Vorlesetags passt. Alle sorgfältig ausgeschnittenen und bunt bemalten Menschenfiguren sind unterschiedlich und halten sich an den Händen, denn „Vorlesen verbindet!“