Theater-AG überzeugte an drei Abenden - Reicher Beifall für Laienspieler
Mit insgesamt drei Aufführungen in der vergangenen Woche schickte sich die Theater-AG der Bad Nauheimer St.-Lioba-Schule unter der bewährten Leitung von Thomas Gölzhäuser und Dr. Georg Jung an, den seit langen Jahren erworbenen Ruf einer hervorragenden Laienbühne zu untermauern. Dies gelang in jeder Hinsicht, hatte man doch das ursprünglich gewählte Stück vorerst zurückgestellt, als klar wurde, dass es einfach nicht genug weibliche Rollen hergab. Erfahrungsgemäß sind es in erster Linie Schülerinnen, die ihre Freude am Theaterspiel haben. Mit Molières "Der eingebildete Kranke" standen immerhin mehrere Rollen zur Besetzung durch die holde Weiblichkeit an. Nicht genug, wie sich herausstellte, aber da fand das Ensemble mit den Akteuren zusammen eine praktikable und, wie die Aufführungen bewiesen,geglückte Lösung: einerseits die Doppelbesetzung zweier Hauptrollen, andererseits eine Akteurin für drei Rollen.
"Die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer haben auch in diesem Jahr wieder eindrucksvoll gezeigt, dass sie ihre Schule nicht nur als reinen Ort der Wissensvermittlung ansehen, sondern als eine Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und sich für Werte einzusetzen", sagte Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich am Donnerstagvormittag anlässlich der Auszeichnung von 68 hessischen Schulen mit der Auszeichnung "Umweltschule" in der St.-Lioba-Schule. Damit fasste die Ministerin auch den Grundgedanken des Programms "Umweltschule -Lernen und Handeln für die Zukunft" zusammen. Sie war sicherlich die Prominenteste unter der Vielzahl von Besuchern aus dem gesamten süd- und mittelhessischen Raum, die in die Privatschule in der Trägerschaft des Mainzer Bistums gekommen waren, um entweder ihre Auszeichnung entgegenzunehmen oder durch ihre Teilnahme die Bedeutung dieser hessischen Initiative im Besonderen oder die des verantwortungsbewussten Umgangs mit der Umwelt im Allgemeinen zu würdigen.
Prof. em. Dr. Demandt hielt faszinierenden Diavortrag
Gebannt lauschten dieser Tage im Musiksaal Schüler aus den Klassen 9 und 10 der St.-Lioba-Schule einem Vortrag über die Welt der Kelten, zu dem eigens der emeritierte Prof. Alexander Demandt aus Berlin gekommen war. Geschichts- und Lateinlehrer Hans Peter Wavra hatte diesen Besuch vermittelt und stellte kurz den Referenten und sein Thema vor, wobei er an die langjährige Tätigkeit Demandts an der Freien Universität und dessen zahlreiche Veröffentlichungen erinnerte. Er versprach einen spannenden, mit Lichtbildern illustrierten Vortrag über ein Volk, das die Geschichte Europas entscheidend mitbestimmt habe.
Demandt wies zu Beginn seiner Ausführungen darauf hin, dass die Kelten das älteste Volk in Mitteleuropa sind, von dem wir den Namen kennen, auch wenn dieser durch die Griechen überliefert wurde. Er hob hervor, dass das Keltische eine indogermanische Sprache ist, das Zentrum der keltischen Besiedlung nördlich der Alpen lag und ihre Blütezeit mit der Eisenzeit im 8. Jhd. v.C. zusammenfiel. Die Kelten kannten weder Steinbauten noch besaßen sie eine Literatur, allerdings überlebten viele ihrer Namen die Germanisierung, z.B. Mainz, Mailand, London, Nidda. Ihre Sprache war das Gälische, sie besaßen nie ein eigenes Großreich. An sie erinnern auch in Deutschland die Reste ihrer oft auf Bergen gelegenen "oppida", wie in Hessen am Altkönig, Glauberg oder Dünsberg. Demandt erinnerte daran, dass die Kelten hervorragende Waffenschmiede waren, ihre Reiter waren bei den Römern als Hilfstruppen gefragt. Keltische Religion wurde von den sagenumwobenen Druiden geprägt, war polytheistisch und kannte uns grausam erscheinende Menschenopfer. Ähnlich wie Indianer die Skalps sammelten keltische Krieger die Schädel der besiegten Feinde als Trophäen. Demandt stellte auch klar, dass die goldene Sichel, die besonders begehrten Eichen-Misteln und die goldene Sichel im Kult wirklich existierten und die Druiden tatsächlich etwas Ähnliches wie einen Zaubertrank brauten.
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – kurz MINT – gehören als besonderer Bildungsschwerpunkt zum pädagogischen Profil der Sankt Lioba Schule.
Die Sankt Lioba Schule verfolgt das Konzept einer begabungsdifferenzierten Förderung und ist für ihre Arbeit mit dem Hochbegabtengütesiegel ausgezeichnet.
An der Lioba-Schule wird sehr viel Musik gemacht, denn Musizieren kann viel Freude bereiten, das soziale Miteinander, die emotionalen Fähigkeiten der Schüler und das Interesse an unserer Musikkultur fördern.
Das Ziel unseres schulischen Wirkens ist die Studierfähigkeit und Persönlichkeitsbildung junger Menschen in einer christlichen Werteorientierung.
Durch ein breit gefächertes Bildungsangebot soll die persönliche Begabungsvielfalt qualifiziert gefördert werden, gymnasiale Allgemeinbildung und Studierfähigkeit werden durch Praxisbezug und berufliche Orientierungs-Projekte ergänzt. Persönlichkeitsbildung, Bereitschaft und Fähigkeit aus christlicher Verantwortung in Familie, Gesellschaft, Kirche und Staat Aufgaben zu übernehmen, sind Leitlinien unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit.